Berk, erzähle mal ein wenig über dich
Mein Name ist Berk Öndül, ich bin 24 Jahre alt und komme aus der Türkei. Ich habe zwischen 2019 und 2020 ein Jahr lang die Erasmus+ Mobilität in Breslau (Wroclaw), Polen gemacht und dann im Jahr 2020 mein Erasmus+ Praktikum in Porto, Portugal, für zwei Monate absolviert. Letztes Jahr habe ich das Studium als Geomatikingenieur in der Türkei abgeschlossen und habe mich nachher entschieden, einen 12-monatigen Freiwilligendienst beim Camäleon in Vaduz zu machen.
Wie sieht dein Alltag aus?
Mein Alltag ändert sich je nach Arbeitszeit. Normalerweise arbeite ich mittwochs, manchmal donnerstags, freitags, samstags und sonntags. Ich versuche an diesen Tagen immer früh mit der Arbeit zu beginnen. Nach einem Kaffee und einem guten Frühstück am Morgen gehe ich zur Arbeit. Ich arbeite durchschnittlich 8 bis 9 Stunden am Tag und danach gehe ich nach Hause. An den Tagen, an denen ich nicht arbeite, versuche ich ebenfalls früh in den Tag zu starten und damit früh ins Leben zu springen.
Wie bist du auf die Idee gekommen, einen ESK-Austausch zu machen?
Die Idee, einen ESK-Austausch zu machen, kam mir während meines Erasmus+ Praktikums in Portugal. Ich traf dort viele Studienfreunde und erfuhr, dass die meisten an einem Freiwilligenprojekt des ESK teilnahmen. So habe ich erfahren, was das Europäische Solidaritätskorps ist und wie man sich dafür bewirbt. Danach habe ich mich entschieden, ebenfalls für das ESK zu bewerben.
Wieso genau Liechtenstein?
Ich komme aus einer grossen türkischen Stadt (Antalya) und wollte schon immer an einem kleineren Ort leben. Ruhige Orte, an dem das Leben langsam und ruhig an einem vorbeifliesst, haben mich schon immer fasziniert. Ich wollte unbedingt sehen, wie die Liechtensteinische Bevölkerung lebt und womit sie es im Alltag so zu tun haben. Ich war schon immer neugierig auf das Leben in einem so kleinen Land und daher habe ich mich bei den Projektanträgen auf kleine Länder oder Städte fokussiert.
Welche Erfahrungen hast du bis jetzt gesammelt?
Bisher habe ich knapp 6 Monate meines Freiwilligenprojekts hinter mir und an vielen Jugendprojekten, -aktivitäten und -konzerten teilgenommen. Dadurch konnte ich bisher viel Neues lernen und wichtige Erfahrungen sammeln. Vor allem mehr Verantwortung zu übernehmen, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Jugendlichen sowie das Durchführen und Organisieren von Jugendprojekten. Dies war nur möglich, weil das Camäleon-Team mir viele Aufgaben anvertraut hat und mir das Vertrauen geschenkt hat, das zu schaffen.
Was gefällt dir an Liechtenstein?
Vor allem die Menschen und die schöne Natur! Es ist immer wieder grossartig, den Tag mit einem Kaffee und einer aussergewöhnlichen Aussicht inmitten der Alpen zu beginnen. Ausserdem war ich sehr beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen. Die Art und Weise, wie sich hier alle mit einem «Hoi» grüssen, ist schon cool. Ich war bereits in vielen Ländern, aber sowas habe ich noch nie erlebt. Auch die vielfältige Kultur gefällt mir sehr.
Was vermisst du aus der Türkei, was es hier in Liechtenstein nicht gibt?
Ich vermisse natürlich meine Familie und das Meer in Antalya. Hier wird im Sommer zwar in Seen und Schwimmbädern gebadet aber das Meer ist etwas anderes. Weiter vermisse ich die Küche meiner Mutter. Grundsätzlich vermisse ich aber nicht viel, denn vielmals fühle ich mich hier wie zuhause, was unglaublich ist.
Würdest du wieder an einem ESK-Projekt teilnehmen?
Ja, auf jeden Fall! Jedoch ist 1 Jahr nicht genug. Ich würde das Programm ESK jedem weiterempfehlen. Am Anfang erkennt man gar nicht, was man alles aus dieser Zeit mitnehmen kann. Am besten sollte man einfach seine Komfortzone verlassen und es versuchen. Diese Entscheidung wird man nicht bereuen.